Pressemitteilung

Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizhelfern staatlich fördern

Vizepräses Nikolaus Schneider fordert finanzielle Unterstützung:

  • 11.4.2002

Der Staat soll die Ausbildung und Supervision ehrenamtlicher Hospizhelferinnen und –helfer finanziell unterstützen. Dies fordert der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider: „Anders ist eine flächendeckende Versorgung mit qualifizierter aber ehrenamtlicher Sterbebegleitung auf Dauer nicht leistbar.“
In einem Fachgespräch auf Einladung der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag unterstrich der Vizepräses heute in Düsseldorf, dass gerade die Ehrenamtlichen in der Begleitung Todkranker und Sterbender die tragenden Säulen der Hospizarbeit sind. Doch bislang beteilige sich die öffentliche Hand nicht an den Kosten für der hochqualifizierten Ausbildung der freiwilligen Helferinnen und Helfer.
Bisher, so machte Nikolaus Schneider deutlich, tragen im Wesentlichen die Kirchen diese Kosten. Als eines von vielen guten Beispielen für deren Engagement nannte der Vizepräses der rheinischen Kirche die Christliche Hospiz-Stiftung Wuppertal. Evangelische Kirche, Katholische Kirche und Freikirchen der Stadt haben sich im vergangenen Jahr zur ersten ökumenischen Stiftung dieser Art in Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um Spenden zu sammeln, die die Ausbildung und  Arbeit der rund 80 ehrenamtlichen, ambulant tätigen Hospizgruppen in Wuppertal dauerhaft sichern sollen. Überdies werbe man so für das Anliegen eines menschenwürdigen Sterbens.
Gleichzeitig lobte Schneider aber die „Schrittmacherfunktion“ des Landes in der Hospizarbeit: Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Zahl der Hospizstellen mehr als verdoppelt. Etwa 230 Hospizdienste – fast ausschließlich im kirchlichen Umfeld – betreuen rund 8000 Patientinnen und Patienten in ihrer häuslichen Umgebung. Daneben gibt es etwa 35 stationäre Hospize.