Pressemitteilung

Ausgezeichnet: Gerüch(te)küche und Kunstspuren

Robert-Jungk-Preise 2007 für Projekte aus der rheinischen Kirche

  • Nr. 163 / 2007
  • 11.10.2007
  • 4077 Zeichen

Mit einer der bundesweit bedeutendsten Auszeichnung für Zukunftsprojekte und bürgerschaftliches Engagement wurden am 9. Oktober im Düsseldorfer Ständehaus sechs Projekte gewürdigt, darunter zwei Projekte aus der Evangelischen Kirche im Rheinland. Den 1. Preis in der Kategorie „Chancen für ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ erhielt das Wuppertaler Projekt „Gerüch(t)eküche“. Das Projekt entstand nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren zur Entstehung eines Mehrgenerationenplatzes in der Wuppertaler Nordstadt („Ölberg“). Die „Gerüch(t)eküche“ ist nicht nur Titel, sondern auch ein Teilprojekt von insgesamt drei Aktionen: Die Dauerausstellung „Mahlzeit“ und das Begegnungsprojekt „Gerüch(t)eküche“ bereiteten das „Platzmahl“ vor, ein Fest zur Wiedereröffnung des Schusterplatzes, das am 9. September 2007 stattfand. Herzstück war der Küchentisch als Zeichen der Gastfreundschaft und als Ort der Kommunikation. Die festlich gedeckte Tafel begleitete die Bürgerinnen und Bürger bis zur Fertigstellung des Platzes mit unterschiedlichen Ess-, Tisch- und Kommunikationskulturen. An dem Kulturprogramm rund um die Tafel beteiligten sich u.a. eine Moscheegemeinde, eine Diakonissen-Schwesternschaft, eine Kindertagesstätte, eine Schule, eine Altenbegegnungsstätte und Künstlerinnen und Künstler.


Als Projektträger der „Gerüch(t)eküche wurde der Wuppertaler Verein zur Förderung des Arbeitskreises Nordstadt e.V. ausgezeichnet, für die Entwicklung und Durchführung des Konzeptes erhielten der Theaterregisseur Andy Dino Iussa und der evangelische Pfarrer, Musiker und Komponist Erhard Ufermann den Preis.


In der Kategorie „Kultur und Bildung im Alter“ wurde die Diakonie in Düsseldorf mit dem 2. Preis für das Projekt „Kunstspuren – über die Kunst, soziale Netze zu knüpfen“ geehrt. „Kunstspuren“ wurde bisher viermal als Stadtteilprojekt von jeweils sechs bis acht Monaten durchgeführt. Seniorinnen und Senioren und Grundschulkinder begeben sich auf die Spur von sechs Künstlern der Moderne und setzen sich aktiv mit moderner Kunst auseinander. Man trifft sich zu Museumsbesuchen und zu schöpferischen Aktivitäten. Gemeinsam gestaltet man eine Ausstellung mit eigenen Projektarbeiten. „Kunstspuren“ nutzt das Medium Kunst für ältere Menschen und Kinder. Sie begegnen einander partnerschaftlich und ohne Leistungsanforderungen, erleben Kultur und werden selbst zu Kulturschaffenden im Alltag.


Als Projektträgerin der „Kunstspuren“ erhielt die Diakonie in Düsseldorf den Preis, als aktive Projektbegleiterinnen wurden Inge Gößling, Leiterin von „zentrum plus Derendorf-Golzheim – gemeinsam aktiv für das Alter“ und Renate Jastrzembski, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Projekt Kunstspuren, ausgezeichnet.


Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration überreichte gemeinsam mit WDR-Intendantin Monika Piel vor rund 300 Gästen die Preise für insgesamt sechs Projekte in drei Kategorien. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten jeweils 2.500 Euro. Darüber hinaus gab es vier Sonderpreise.


Der Robert-Jungk-Preis wird seit 1999 alle zwei Jahre vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW, der Robert-Jungk-Stiftung, Salzburg, und dem Städte-Netzwerk NRW vergeben. Sein Namensgeber Robert Jungk(1913 bis 1994) gilt als Zukunftsanalytiker, der viele Menschen dazu ermutigt hat, ihre Probleme selbst in die Hand zu nehmen und eigenverantwortlich zu lösen. Auch war ihm war besonders wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger neue Impulse in bestehende Einrichtungen einbringen.


Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter folgenden Adressen: www.robertjungkpreis.de,
www.geruechteküche-oelberg.de,
www.iussa.ufermann.net und
Inge Gößling, Zentrum plus Derendorf-Golzheim, Telefon 0211/9482750.