Pressemitteilung

Überwältigendes Interesse an Riten und Sitten in anderen Religionen

Handbuch in der 5. Auflage

  • Nr. 110 / 2007
  • 31.5.2007
  • 3348 Zeichen

Die erste Auflage war bereits nach vier Wochen vergriffen. Soeben ist die 5. Auflage des erstmals im Oktober 2006 veröffentlichten Handbuchs der rheinischen Kirche „Die wichtigsten Religionen und Weltanschauungen“ erschienen, und im Landeskirchenamt wird zum vierten Mal eine lange Vorbestellungsliste abgearbeitet. Das Handbuch war ursprünglich als „Leitfaden für Mitarbeitende im Krankenhaus, in Einrichtungen der Altenhilfe und Hospiz“ gedacht, so der Untertitel der 106–seitigen DIN-A-4-Broschüre. Aus den Rückmeldungen erklärt sich das anhaltende Interesse. „In der Praxis ist die knappe Zusammenstellung von Inhalten und konkreten Verhaltensweisen eine große Erleichterung im Umgang mit Menschen, deren religiöse Prägung uns fremd ist“, sagen viele Bestellerinnen und Besteller. Sie kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.

Landeskirchenrat Jörn-Erik Gutheil, Herausgeber des „Handbuchs“ ist erfreut, aber auch überrascht von der anhaltenden Resonanz des Leitfadens. „Offenkundig haben wir bei vielen einen Nerv getroffen – sie sind unsicher im Umgang mit fremden Religionen und Weltanschauungen. Für Christinnen und Christen bietet das Handbuch außerdem die Gelegenheit, sich zu vergewissern, wofür die eigene Religion in ganz alltäglichen Dingen steht“, so der Theologe.

Das Handbuch bietet hilfreiche Ratschläge, z.B. um im Bedarfsfalle Konfrontationen zu vermeiden und zur rechten Zeit Familienangehörige, örtliche Geistliche oder fachkundige Berater hinzuzuziehen. Es enthält entsprechende Adressenhinweise und Erläuterungen. In Begegnungen mit Menschen anderer Religionen oder Weltanschauungen sind z.B. Verhaltensformen zu beachten, die in der medizinischen Versorgung hohe Aufmerksamkeit verlangen – und nicht nur dort. So gibt es eine Reihe von sehr unterschiedlichen Ernährungsvorschriften, die zu beachten sind. Am Anfang und am Ende des Lebens sind besondere Rituale zu beachten, die häufig noch unbekannt sind. Hindus haben beispielsweise Vorbehalte gegen eine Obduktion, aber keine Einwände gegen eine Organspende. Für orthodoxe Juden ist beides nicht annehmbar, bei Sikhs dagegen gibt es in beiden Fällen keine religiösen Vorbehalte. Beim Umgang mit Neugeborenen haben manche Religionen besondere Bräuche. So erhalten muslimische Babys sobald als möglich nach der Geburt vom Vater oder einem Verwandten einen Gebetsruf in das linke Ohr sowie die Ankündigung des Gottesdienstbeginns ins rechte Ohr. Bei dieser Gelegenheit wird dem Kind von einem älteren Familienmitglied ein Name gegeben. Hindus geben dem Kind kurz nach der Geburt gerne etwas Süßes in den Mund, z.B. Honig – als ersten Geschmack dieser Welt.

Interessierte können das Handbuch im Internet downloaden – unter www.ekir.de, dort anklicken „Service“, dort anklicken „Dokumente“, dann in der Mitte anklicken „Handbuch Religionen“ oder unter www.ekir.de/ekir/559_41450.php.

Das Handbuch kann auch in der fünften Auflage gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro (zuzüglich Versandkosten) beim Landeskirchenamt, z.Hd. Herrn Siegfried Hiller, Hans-Böckler-Straße 7. 40476 Düsseldorf bestellt werden, oder auch per E-Mail bei siegfried.hiller@ekir-lka.de