Pressemitteilung

„Klimaschutz ist auch eine Frage der Gerechtigkeit“

Präses auf dem Energie-Forum 2007 in Mülheim/Ruhr:

  • Nr. Achtung: Sperrfrist 2. Mai, 13.30 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort! 92/2007
  • 2.5.2007
  • 2631 Zeichen

Die Beschäftigung mit dem Klimathema hat in der Evangelischen Kirche im Rheinland  eine lange Tradition. Das unterstrich Nikolaus Schneider, Präses der rheinischen Kirche, im Pressegespräch am Rande des Energie-Forums 2007, das heute von 10 bis 16 Uhr in der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“, Mülheim an der Ruhr (Speldorf), Falkenweg 6, stattfindet. Unter dem Titel „Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung – Vor welchen Herausforderungen steht das ‚Energieland NRW‘?“ stehen Möglichkeiten und Folgewirkungen energiepolitischer Entschei-dungen stehen auf dieser Tagung im Mittelpunkt.
Schneider verwies auf den Energiesparfonds der Evangelischen Kirche im Rheinland, der nach der Landessynode 1991 mit dem Schwerpunktthema Schöpfungsverantwortung ins Leben gerufen wurde. Damit wurden z.B. in Kirchengemeinden wärmedämmende Baumaßnahmen sowie die Umstellung auf umweltfreundlichere Energieträger unterstützt.
Die heutige Diskussion, ausgelöst durch den Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen, „nicht zuletzt durch die dabei angekündigten dramatischen klimatischen Umwälzungen und deren erhebliche finanzielle Folgen und soziale Verwerfungen“, setze neue Akzente, so Schneider. Nordrhein-Westfalen, das Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in seiner Regierungserklärung als „Energieland Nr. 1“ bezeichnet habe, habe als wesentlicher Standort des deutschen Steinkohlebergbaus die Pflicht, „Impulse für eine klimaschonende zukünftige Energieversorgung“ zu setzen.
Doch auch die Kirchen sieht der Theologe in der Pflicht: „Das Ziel für uns als Kirche ist dabei, die Kriterien einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung – Wirtschaftlichkeit, soziale Gerechtigkeit im nationalen und internationalen Kontext, Umweltverträglichkeit – einzufordern und auch selbst vorzuleben.“ Dazu könnten Bündnisse wie die Klimaallianz oder auch die Thematisierung der Globalisierung auf der Landessynode 2008 dienen. Aber auch praktische Maßnahmen seien erforderlich. „Zum glaubwürdigen Handeln gehören möglichst flächendeckende Projekte, die auch an das Verhalten jedes Einzelnen gerichtet sind und die politische Ausrichtung, Ressourcenschonung und damit verbunden eine deutliche Minderung des Energieverbrauchs einzufordern. Somit wird Klimaschutz auch zu einer Frage der Gerechtigkeit“, sagte Schneider.
Das Statemant von Präses Schneider ist im Wortlaut im Internet unter www.ekir.de im Anhang zu dieser Pressemitteilung abrufbar.