Pressemitteilung

Erste Schritte wagen – wie sich Christen und Muslime als Nachbarn begegnen

Orientierungshilfe erschienen:

  • 22.1.2002


Das nachbarschaftliche Zusammenleben und den Lebensraum zu gestalten, schafft Vertrauen. Darauf setzen die Präsides der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, und der Evangelischen Kirche von Westfalen, Manfred Sorg, in ihrem Geleitwort zur soeben erschienenen Broschüre „Erste Schritte wagen – Orientierungshilfe für die Begegnung von Kirchengemeinden mit ihren muslimischen Nachbarn“. „Wir halten es für eine von unserem Glauben her gebotene Aufgabe, auf die unter uns lebenden Muslime mit Offenheit und Freundlichkeit zuzugehen, um ihre Religion und ihre Tradition kennen zu lernen“, heißt es weiter. Dies gelte gerade nach dem 11. September 2001.


„Wissen Sie, wo in Ihrer Nähe eine Moschee ist? Waren Sie schon einmal dort? Wie viele Muslime leben im Bereich Ihrer Kirchengemeinde? Wie würden Sie reagieren, wenn Ihre Tochter einen Muslim heiraten möchte oder Ihr Sohn eine Muslima?“ Ein Fragebogen mit Alltagsfragen dieser Art lädt in der Orientierungshilfe zum Nachdenken und zum Gespräch ein. Theologische Erläuterungen und Berichte über viele christlich-islamische Begegnungen in Duisburg, Marl, Bochum und Ahlen schließen sich an. Ein Erfahrungsbeispiel aus Gladbeck zeigt, wie die Frage des Moscheebaus vor Ort positiv gelöst wurde.


Die Broschüre gibt Tipps, unter welchen Umständen Kirchengemeinden auch muslimischen Gruppen Räume zur Verfügung stellen können und worauf beim Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit zu achten ist. Der Begegnung erwachsener Christen und Muslime im Alltag sowie dem Umgang mit kranken Muslimen, z.B. im Krankenhaus, sind eigene Kapitel gewidmet. Ein „Begegnungsknigge“ benennt Stolpersteine in der Begegnung, die mit gutem Willen, Taktgefühl und Kenntnis religiöser Vorschriften überwunden werden können. So wird empfohlen, muslimischen Gästen kein Schweinefleisch anzubieten. Als Gast bei muslimischen Gastgebern sollte man das Essen stets deutlich beenden, da es sonst üblich ist, immer wieder neu aufzutischen.


Die 50seitige Orientierungshilfe enthält auch Gebetstexte für Christen und Muslime, Literatur- und Materialhinweise sowie Kontaktadressen. Herausgegeben ist sie von der Beratungsstelle für christlich-islamische Begegnung der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche von Westfalen, Wuppertal. Die Broschüre wird in diesen Tagen den Kirchengemeinden zugestellt. Interessierte erhalten sie über das Ökumenedezernat der Evangelischen Kirche im Rheinland, Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf, Fax: 0211/4562-561.


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