Die Evangelische Akademie Mülheim/Ruhr wird im nächsten Jahr erstmals von einer Frau geleitet. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland berief die 42jährige Theologin Dr. Sybille Fritsch-Oppermann für acht Jahre in das Amt der Akademiedirektorin. Sie wird im Januar 2002 die Nachfolge von Klaus Heienbrok (64) antreten, der in den Ruhestand geht.
Dr. Fritsch-Oppermann ist seit 1991 als Studienleiterin in der Evangelischen Akademie Loccum tätig. Sie führt auch Lehraufträge im Fach Religionswissenschaft, Ökumene und Feministische Theologie an verschiedenen theologischen Fakultäten durch. Ihr besonderes Interesse gilt dem interreligiösen Dialog und dem Verhältnis von Religion und Politik. Die gebürtige Hannoveranerin studierte nach dem Abitur 1976 Musik- und Sozialwissenschaften sowie evangelische Theologie in Göttingen, Frankfurt und München. Zugleich machte sie eine Gesangsausbildung. Dem ersten theologischen Examen in Niedersachen folgte 1981 ein anderthalbjähriger Japanaufenthalt mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Anschließend absolvierte sie ein Gastvikariat in der St. Pauls-Gemeinde in Frankfurt am Main und ein Spezialvikariat an der Graduate School des Ökumenischen Instituts Bossey (Schweiz). Das zweite theologische Examen bestand sie 1984 in Hessen-Nassau. Von 1985 bis 1987 arbeitete sie als Pfarrerin in der St. Pauls-Gemeinde in Frankfurt am Main. Mit einer Arbeit über christliche Existenz im buddhistischen Kontext wurde sie 1999 promoviert. Dr. Fritsch-Oppermann ist verheiratet. Die Evangelische Akademie Mülheim/Ruhr bietet ein vielfältiges Tagungsprogramm zu aktuellen religiösen und gesellschaftspolitischen Fragen und steht allen Interessierten als Diskussionsforum und Haus der Begegnung offen.
Im Pastoralkolleg der Evangelischen Kirche im Rheinland in Rengsdorf werden Pfarrerinnen und Pfarrer und kirchliche Mitarbeitende aus- und fortgebildet. Auch hier steht ein Wechsel an der Spitze bevor. Heinrich Süselbeck (55), zurzeit Pfarrer in der Kirchengemeinde Rheydt im Kirchenkreis Gladbach-Neuss, wird im Januar 2002 Nachfolger des Rektors Dr. Karl-Adolf Bauer (64). Dr. Bauer tritt nach 14jähriger Leitung des Pastoralkollegs in den Ruhestand. Am 29. September wird er von der Kirchenleitung offiziell verabschiedet. Dr. Bauer wirkte nach seinem Studium als Gemeindepfarrer in Dudweiler. 1969 wurde er an der Universität Bonn promoviert. 1972 wählte ihn der Kirchenkreis Ottweiler zum Superintendenten. Von 1975 bis 1987 leitete er die Diakonie-Anstalten in Bad Kreuznach, anschließend das Pastoralkolleg in Rengsdorf.
Sein Nachfolger Heinrich Süselbeck absolvierte nach dem Theologiestudium sein Vikariat in der Kirchengemeinde Viersen. Anschließend arbeitete er als Pfarrer acht Jahre im Saarland und zehn Jahre in Straelen-Wachtendonk. Von 1990 bis 1996 war er als Auslandspfarrer auf Mallorca tätig, bevor er in die Gemeinde Mönchengladbach-Rheydt wechselte. Neben seinem Pfarramt engagiert sich Süselbeck als Dozent in der Diakoninnen- und Diakonenausbildung in Neukirchen-Vluyn. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
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