Pressemitteilung

Sozialpolitischer Aschermittwoch der Kirchen

Zum dritten Mal im Ruhrgebiet:

  • 13.3.2002

Düsseldorf – Mit dem „Sozialpolitischen Aschermittwoch“ am 8. März 2000 setzen die evangelische und die katholische Kirche eine vor drei Jahren im Ruhrgebiet begonnene Tradition fort, am Aschermittwoch öffentlich, laut und deutlich für Solidarität und Gerechtigkeit einzutreten.


Am 28. Februar 1997


wurde das „Gemeinsame Wort der Kirchen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland – Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“ veröffentlicht. Anlass waren die tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche in Deutschland, die hohe Arbeitslosigkeit und die Verschärfung des weltweiten wirtschaftlichen Wettbewerbs. Das „Gemeinsame Wort“ der Kirchen als Mahnung und Ermutigung zur menschengerechten Veränderung in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik hat aus nahezu allen politischen Lagern eine große Zustimmung gefunden und einen breiten Dialog über die Werte und Zukunftsperspektiven unserer Gesellschaft angeregt.


Am 22. Februar 1998


zogen Manfred Kock, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzender der EKD, und Karl Lehmann, Bischof im Bistum Münster und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, beim ersten „Sozialpolitische Aschermittwoch“ in der Salvatorkirche in Duisburg eine überwiegend positive Zwischenbilanz zum „Gemeinsamen Wort“. Es hatte hochrangig und zumeist ökumenisch besetzte Veranstaltungen mit Kirchenleuten, Unternehmensvertretern und Gewerkschaftern angeregt. Auf der Ebene von Gemeinden und Kirchenkreisen wurden in einem Jahr über 4000 Veranstaltungen und eine große Anzahl von thematisch ausgerichteten Gottesdiensten gezählt. Das „Gemeinsame Wort“ wurde als „Strategiepapier“ für Projektinitiativen und Kampagnen, für regionale Arbeitsbündnisse und Runde Tische und zur Bildung von Fonds genutzt. Es ist Teil einer internationalen Bewegung geworden. In vielen westlichen Industrieländern sind es die Kirchen, die sich für ein solidarisches und gerechtes Gemeinwesen einsetzen.


Am 17. Februar 1999


mahnten Präses Kock und der Essener Weihbischof Franz Grave am zweiten „Sozialpolitischen Aschermittwoch“ im Essener „Haus der Technik“ Politik und Gesellschaft, sich den Herausforderungen durch Migration und Flucht mit ihren bedrängenden sozialethischen Problemen zu stellen. Grundlage war ein weiteres gemeinsames Wort der Kirchen „… und der Fremdling, der in deinen Toren ist.“ Ministerpräsident Wolfgang Clement und Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin und stellvertretender Vorsitzender für Migration der Deutschen Bischofskonferenz, nahmen in ihren Redebeiträgen das Motto des Aschermittwochs „Ausländer in Deutschland – Gerechtigkeit und Zukunft für uns alle“ auf und verdeutlichten die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Staat im friedlichen Miteinander von Einheimischen und Zuwanderern.


Am 8. März 2000


laden die Evangelische Kirche im Rheinland und das Bistum Essen zum dritten „Sozial-politischen Aschermittwoch“ nach Oberhausen in die Christus-Kirche ein, um erneut der andauernden Ungerechtigkeit der Arbeitslosigkeit entgegenzutreten. Für die Grundsatzreden wurden Dr. Jürgen Schmude, Präses der EKD-Synode, und Professor Dr. Hans Joachim Meyer, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, gewonnen. „Die Arbeit gehört zur Würde des Menschen“, heißt der Vortrag von Professor Dr. Meyer, „Solidarisch handeln: Den Ausgeschlossenen Arbeit geben!“ der Aufruf von Dr. Schmude.