Pressemitteilung

Nein zu fremdenfeindlichen Worten und Taten

Rheinischer Präses unterschreibt Aufruf des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage

  • 11.3.2002

Düsseldorf – Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, hat sich am heutigen Freitag der gemeinsamen Erklärung des nordrhein-westfälischen Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage angeschlossen. Darin ruft das Bündnis alle Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens auf, Nein zu fremdenfeindlichen und gewalttätigen Worten und Taten zu sagen.


Anlass für die Erklärung sind die Brandanschläge auf die Synagoge in Düsseldorf und auf andere jüdische Einrichtungen. Zu den weiteren Unterzeichnern gehören neben dem Initiator Ministerpräsident Wolfgang Clement auch Paul Spiegel, Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, Manfred Sorg, Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen sowie weitere Landespolitiker, Vertreter von Verbänden, Medien und Gewerkschaften.


„Bilden Sie gemeinsam mit anderen Patenschaften für Einrichtungen, die von Gewalt bedroht sind“, heißt es in dem Aufruf. „Der beste Schutz gegen rechtsradikales Handeln ist die Wachsamkeit und die Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger.“


Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage lädt am 10. Dezember zu einer Veranstaltung nach Dortmund ein, bei der die Bündnispartner ihre Aktivitäten gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit vorstellen werden.


Im Folgenden dokumentieren wir die gemeinsame Erklärung im Wortlaut.


Bündnis für Toleranz und Zivilcourage


– Gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit –


Anlässlich des Brandanschlags auf die Synagoge in Düsseldorf erklären die Partner im Bündnis für Toleranz und Zivilcourage:


Die Brandanschläge auf die Synagoge in Düsseldorf und andere jüdische Einrichtungen in Deutschland erfüllen uns mit Scham und Empörung. Der Düsseldorfer Anschlag zeigt erneut, dass auch in unserem Land rechtsradikale Täter ihr Unwesen treiben.


Wir danken der jungen Frau aus Düsseldorf, die durch ihr beherztes Handeln Schlimmeres verhindert hat. Solches Tun kann und soll andere anspornen, in bedrohlichen Situationen mutig zu handeln und damit den Tätern das Handwerk zu legen.


Da, wo wir Verantwortung tragen, werden wir alles tun, damit Menschen ohne Angst in unserem Land leben können und extremistische Gedanken, Worte und Taten keinen Nährboden finden.


Die Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens rufen wir dazu auf: Fühlen Sie sich verantwortlich für das, was in Ihrer Familie und Ihrem Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft und an Ihrem Arbeitsplatz geredet und wie gehandelt wird.


Sagen Sie Nein zu allen fremdenfeindlichen und gewalttätigen Worten und Taten!


Bilden Sie gemeinsam mit anderen Patenschaften für Einrichtungen, die von Gewalt bedroht sind!


Der beste Schutz gegen rechtsradikales Handeln ist die Wachsamkeit und die Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger.