Pressemitteilung

Rheinischer Präses ruft zu Zivilcourage auf

Nach dem Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge:

  • 6.3.2002

Nach dem Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge ruft der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, dazu auf, ummissverständlich Stellung gegen den Antisemitismus zu beziehen. In einem Brief, den der Präses heute an alle evangelischen Kirchengemeinden geschickt hat, schreibt er: „Wir brauchen jetzt Zivilcourage, um gegen diese antisemitische Krankheit in unserer Gesellschaft anzugehen.“ Der Brief soll am kommenden Sonntag, 8. Oktober 2000, in allen Gottesdiensten der rheinischen Landeskirche verlesen werden.


Wer die jüdischen Gemeinden und ihre Einrichtungen bedrohe, stelle auch die Existenz der christlichen Kirche in Frage, mahnt der Präses in dem Brief weiter. Denn Israel und die Kirche seien nach Gottes Willen untrennbar verbunden. „Bei Angriffen auf jüdische Synagogen geht es nicht nur um Anschläge auf unsere Rechtsordnung, sondern auch um eine zentrale Frage des christlichen Glaubens“, heißt es.


Der Präses ruft die Kirchengemeinden auf,



  • allen entgegen zu treten, die das Vorgefallene verharmlosen wollen;
  • zu widersprechen, wenn jemand einen „Schlussstrich“ unter die Erinnerungsarbeit ziehen wolle;
  • in dem Bemühen um das christlich-jüdische Gespräch nicht nachzulassen.