Pressemitteilung

Über Chancen und Gefahren der Globalisierung

Gespräch zwischen Kirche, Politik und Landwirtschaft:

  • 2.4.2002

Düsseldorf – Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, hat vor einer „grenzenlosen Nutzung aller Ressourcen“ gewarnt. „Christen müssen der Versprechung auf Reichtum, Luxus und Bequemlichkeit die frohe Botschaft von der Liebe und Mitmenschlichkeit Gottes entgegenstellen“, sagte der Geistliche bei einem Treffen mit Politikern und Landwirten am Sonntag in Birnbach/Marenbach. Über das Thema „Unser täglich Brot. Landwirtschaft im Spannungsfeld der Globalisierung“ diskutierten außerdem: Hans-Artur Bauckhage (Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister Rheinland-Pfalz), Adalberto Martin (Internationale Bauernorganisation „La Via Campesina, Brasilien), Gerald Choplin (Europäische Bauernkoordination C.P.E., Brüssel) und Leo Blum (Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau).


„Die Aufgabe des gelebten Christentums ist es, den Verführungen des Konsums, der Spaßkultur und der Teilhabe an der Weltbeherrschung entgegenzutreten“, erklärte der rheinische Präses in seinem Statement. Er forderte stattdessen eine Allianz aus Erzeugern, Verbrauchern, Stadt- und Landgemeinden für eine naturnahe, auf Nachhaltigkeit orientierte Form des Umgangs mit Pflanzen und Tieren.


„Die Landwirtschaft hat mit den Gefahren der Globalisierung zukämpfen“, stellte der Präses fest. „Gleichzeitig bieten sich neue Chancen der Entwicklung an. Durch Effizienzsteigerung, durch Arbeitsteilung, durch Technologietransfer, durch mehr Informationsaustausch generell kann die Versorgung von Lebensmitteln verbessert werden“, sagte er. Alles drehe sich um die Frage, wie es gelinge, mit den Ressourcen der Welt verantwortlich umzugehen, damit eine Besinnung auf die Grundfunktionen der Ressourcennutzung erfolgen könne. So sei es beispielsweise unsinnig, Getreide über das Vieh zu verbrauchen, wenn dieses als Grundnahrungsmittel für die Menschen gebraucht werden könnte.