Pressemitteilung

In Reshan Mahala regiert wieder die Dorfgemeinschaft

Wiederaufbauprojekt im Kosovo beendet – weitere Projekte laufen

  • 15.3.2002

Reshan Mahala – Im feierlichen Rahmen wurde am Donnerstag, 12. Oktober,  das Bergdorf Reshan Mahala nach nur fünfmonatiger Bauzeit und rechtzeitig vor dem Wintereinbruch wieder der Selbstverwaltung der Dorfgemeinschaft übergeben. Nach einer liturgischen Feier mit dem Hodscha, dem muslimischen Geistlichen des Dorfes, und Manfred Kock, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, erhielt der Dorfälteste die offizielle Übergabelurkunde und einen symbolischen Schlüssel von Präses Kock, Dr. Reinhard Witschke, dem Direktor des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland, Wilhelm Graf von Schwerin, dem Präsidenten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. sowie General Drews, Oberbefehlshaber der deutschen KFOR-Truppen.


Das Wiederaufbauprojekt in Reshan Mahala ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Kirche im Rheinland, des Diakonisches Werkes und der Johanniter-Unfall-Hilfe. 17 Häuser sind in dem zerstörten Dorf wieder aufgebaut worden, dazu ein Dorfgemeinschaftshaus mit zwei Schulräumen, einer Ambulanz und einem Kindergarten. Inzwischen befinden sich auch 22 Kühe und 66 Schafe im Ort, die den Bewohnern eine Existenzgrundlage bieten. Rund eine Million Mark, ohne die Eigenleistungen der Dorfbewohner gerechnet, kostete der Wiederaufbau. Davon spendeten gut 800 000 Mark die Gemeinden und Kirchenkreise der rheinischen Kirche.


Den Besuch in Reshan Mahala verband Präses Kock mit weiteren Besichtigungen. So besuchte er gestern ein Roma-Projekt in Skopje. Dort arbeiten die Väter von zehn Roma-Familien im Baustoffhandel, d.h. sie benötigen weder Sozialhilfe noch müssen sie aus finanzieller Not in andere Länder ausreisen. Am Abend waren Präses Kock und seine Begleiter zu Gast bei Boris Trajkovski, dem Präsidenten der Republik Mazedoniens, und führten Gespräche mit Dr. Danilovski, dem Gesundheitsminister, Erzbischof Stefan und Metropolit Kiril von der Mazedonisch Orthodox Church sowie Pfarrer Mihailov Cekov, dem Repräsentanten der Evangelisch-Methodistischen Kirche Mazedoniens.


Am Donnerstag steht eine Besichtigung der Altstadt von Prizren auf dem Programm, die zum Teil zerstört ist, außerdem der Besuch des Krankenhauses in Prizren, das ein gynäkologisches Zentrum in der Region darstellt. Dort werden täglich 25-30 Kinder geboren. Zur Zeit befindet sich im Krankenhausbereich auch eine Lehrwerkstatt im Aufbau, in der handwerkliche Kenntnisse vermittelt werden. Die Auszubildenden werden das teilweise beschädigte Krankenhaus im Laufe ihrer Ausbildung wieder instand setzen. Im Anschluss an diesen Besuch trifft sich Präses Kock mit deutschen Soldaten und Offizieren, Vertretern von Hilfsorganisationen und Militärseelsorgern zu einem Erfahrungsaustausch und einem gemeinsamen Essen.