Pressemitteilung

Biblische Frauen handeln anders

Am 24. September ist Mirjam-Sonntag

  • 25.3.2002

Düsseldorf – Die alttestamentliche Geschichte von Schifra und Pua steht im Mittelpunkt des „Mirjam-Sonntags“, den viele Gemeinden in der Evangelischen Kirche im Rheinland am Sonntag, 24. September, in ihren Gottesdiensten feiern. Schifra und Pua waren die mutigen Hebammen, die in der Exodusgeschichte alle Neugeborenen leben ließen, obwohl ihnen der Pharao befohlen hatte, die Söhne der Hebräerinnen zu töten. Sie leisteten Widerstand und ermöglichten das Überleben des Volkes Israel in tödlicher Bedrohung. In den Gottesdiensten werden die biblischen Frauen als Vorbilder für beherztes, gewaltloses Handeln und geschickten Umgang mit Herrschaftsstrukturen zum Thema.


Der Mirjam-Sonntag wird in der Evangelischen Kirche im Rheinland zum dritten Mal gefeiert. Seit einem Jahr ist er auch Bestandteil im liturgischen Kalender der rheinischen Kirche. Er soll mit biblischen Texten und Frauengestalten die ökumenischen Dekadeziele „Kirche in Solidarität mit den Frauen“ und „Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ neu beleuchten.


Mirjam ist für engagierte Frauen in Kirche und Theologie – und darüber hinaus – zur Leitfigur geworden. Mirjam war wahrscheinlich die Schwester von Mose, die in der biblischen Geschichte sieht, wie die Pharaonentochter das Baby Mose findet. Sie gilt als Prophetin, die eigene Führungsansprüche geltend macht. Hinter ihr zogen Israels Frauen tanzend und singend durchs Meer. Das „Mirjam-Lied“ hat wegen seiner großen Popularität in der kirchlichen Frauenbewegung 1996 den Weg in das Evangelische Gesangbuch (EG 680) gefunden.