Pressemitteilung

Einsatz für die Menschen: „Wir haben der Welt unablässig in den Ohren zu liegen“

Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat begonnen

  • Nr. 4/2009
  • 11.1.2009
  • 2489 Zeichen

Achtung, Sperrfrist: Heute, Sonntag, 11. Januar 2009, 16 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort.

Mit einem Appell hat am Nachmittag die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr begonnen: „Wir haben der Welt unablässig in den Ohren zu liegen, dass die gerechte Teilhabe am Leben ausnahmslos jedem Menschen auf dieser Erde gilt“, erinnerte die designierte Superintendentin von Altenkirchen, Andrea Aufderheide, in ihrer Predigt im Eröffnungsgottesdienst an die Aufgabe der Kirche: „Unser Wille und die Bereitschaft, Verantwortung wahrzunehmen für Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit und Klimagerechtigkeit, sind heilsame Schritte auf dem Weg einer Umkehr. Ein solches Umdenken kann eine befreiende Wirkung entfalten, weil es die menschliche Würde bewahrt; auch wenn die Ignoranz mancher Mächtiger dieser Einsicht gegenüber verschlossen erscheint.“

„Gott hat sichtlich Gefallen daran, wer ohne Vorbehalte im Kopf und im Herzen, den Menschen als Mensch so nahe wie möglich zu kommen bereit ist; wer aufrichtet und bewahrt, statt zerschlägt und zerschmeißt. Geliebte Gottes sind die, welche vor den Untiefen dieser Welt nicht zurück schrecken, sondern den sicheren Halt unter den Füßen um der Gerechtigkeit willen riskieren“, so die Berufsschulpfarrerin, die nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung (Präsidium der Landessynode) ist. Darum müsse man fragen: „Wie viel Mut und Bereitschaft zum Risiko bringen wir auf, wenn wir als Kirche ins tiefe Wasser hinein steigen?“ Das Jahr 2008 habe bedrohlich vor Augen geführt, was es heißt, in einer entsicherten Welt zu leben, „in der es die Gier einer rücksichtslosen Minderheit schafft, die ökonomischen und ökologischen Ressourcen einer ohnmächtigen Mehrheit rasant zu ,verzocken’“.

Synodale beraten bis Freitag u.a. über Kinderarmut

Die 226 Abgeordneten aus den Kirchenkreisen zwischen Emmerich und Saarbrücken beschäftigen sich bei ihrer Tagung, die bis Freitag dauert, neben Wahlen zur Kirchenleitung unter anderem mit Kinderarmut, der Neukonzeption der Polizeiseelsorge und dem Verhältnis von Christen und Muslimen. Außerdem entscheiden die Landessynodalen über den landeskirchlichen Haushaltsplan 2009. Am Montag wird zudem Präses Nikolaus Schneider der Synode seinen alljährlichen Bericht erstatten.

Aktuelle Berichterstattung im Internet: www.ekir.de/landessynode