Pressemitteilung

Innovativ, integrativ, kreativ: Drei Projekte bekommen den Ehrenamtspreis

Auszeichnung der rheinischen Kirche wird im Dezember verliehen

  • Nr. 174/2009
  • 30.10.2009
  • 4309 Zeichen

Unter dem biblischen Motto „Ihr seid das Salz der Erde“ vergibt die Evangelische Kirche im Rheinland zum zweiten Mal ihren Ehrenamtspreis. Drei Projekte werden im Dezember durch Präses Nikolaus Schneider ausgezeichnet: die Begegnungsstätte auf dem Friedhof Reuschenberg (Kirchenkreis Leverkusen), die Ökumenische Arbeitsloseninitiative Vallendar (Kirchenkreis Koblenz) und das Jugendtelefon Krefeld-Mönchengladbach-Rheydt-Viersen (Kirchenkreis Gladbach-Neuss). Mehr als 100 Projekte waren aus den rheinischen Gemeinden und Kirchenkreisen für die von der Kirchenleitung ausgelobte Auszeichnung vorgeschlagen worden. Die Verleihung des mit je 1.000 Euro dotierten Ehrenamtspreises wird am Samstag, 5. Dezember 2009, in Düsseldorf stattfinden.


Die ausgezeichneten Projekte im Überblick:




  • Begegnungsstätte auf dem Friedhof Reuschenberg (Kirchenkreis Leverkusen):
    Ein Team von 15 bis 20 Frauen bietet zweimal wöchentlich offene Gesprächsmöglichkeiten für die Besucherinnen und Besucher des örtlichen Friedhofs. Dafür wird ein großer Holzpavillon von der Landesgartenschau in Leverkusen genutzt, der nach Ende der Gartenschau nach Reuschenberg verlegt worden ist. Das niederschwellige Angebot hat auch Selbsthilfecharakter. Das Projekt unterstützt Seelsorge, indem es das allgemeine Priestertum aller Glaubenden/Getauften ernst nimmt und einsetzt, und es fördert Selbstheilung und Heilung – darin wird zugleich deutlich, dass Friedhöfe Orte des Lebens sind.


  • Ökumenische Arbeitsloseninitiative Vallendar (Kirchenkreis Koblenz):
    15 bis 20 meist ältere ehrenamtlich arbeitende Frauen und Männer begleiten seit etwa 20 Jahren Schülerinnen und Schüler. Sie leisten weniger Hausaufgabenhilfe als vielmehr eine umfassende Einzelarbeit, bei der es oft auch darum geht, in bestimmten Fächern Blockaden aufzulösen, die den Schulerfolg verhindern. Auch Bewerbungstrainings stehen auf dem Programm. Die Begleitung der Jugendlichen findet in Zusammenarbeit mit der örtlichen Hauptschule statt. Das Projekt fördert die Selbstbestimmung der Ehrenamtlichen wie auch der Jugendlichen, arbeitet im Vergleich mit vielen traditionellen Hausaufgabenhilfen innovativ und verlangt den Ehrenamtlichen viel Kreativität ab. Es ist zukunftsweisendes sozialdiakonisches Projekt, das an die Kirchengemeinde angebunden ist.

 




  • Jugendtelefon Krefeld-Mönchengladbach-Rheydt-Viersen (Kirchenkreis Gladbach-Neuss):
    In Anbindung an die ökumenische Telefonseelsorge Krefeld beraten Jugendliche andere Jugendliche am Telefon. In der Regel geht es dabei um Beziehungsfragen, Probleme mit den Eltern oder in der Schule und auch Mobbing. Gelegentlich rufen auch Eltern an. Das Team aus Jungen und Mädchen arbeitet mit hoher Verbindlichkeit und in langfristiger Bindung an das Projekt, das seit etwa zehn Jahren besteht. Die Jugendlichen identifizieren sich stark mit ihrer Tätigkeit und dem Team. Das Mindestalter für die Mitarbeit liegt bei 15 Jahren; Voraussetzung sind außerdem eine einjährige Ausbildung und die Bereitschaft zu Fortbildung und Supervision, die beide Grundbestandteil der Arbeit sind.
 Zum Hintergrund: der Ehrenamtspreis der Evangelischen Kirche im Rheinland

Mehr als 115.000 Frauen und Männer sind in der rheinischen Kirche ehrenamtlich tätig. Mit dem Preis, der im Jahr 2007 erstmals vergeben wurde, sollen bewährte Formen ehrenamtlicher Arbeit, besonders aber neuartige ehrenamtlich getragene Projekte in den Bereichen Gottesdienst, Seelsorge/Beratung, sozialdiakonische Arbeit, Kultur- und Bildungsarbeit, Zielgruppenarbeit, allgemeine Gemeindearbeit und Gemeindeleitung öffentlich vorgestellt und weiter gefördert werden. In der Ausschreibung des Ehrenamtspreises heißt es weiter: „Die Projekte sollen innovativ, kreativ, integrativ und Selbstbestimmung fördernd arbeiten. Sie sollen Menschen darin bestärken, für sich selbst und in Kirche und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Sie sollen zur Vermittlung und Stärkung des Glaubens beitragen und geeignet sein, Menschen zur Identifikation mit ihrer Kirche einzuladen.“ Der Ehrenamtspreis wird alle zwei Jahre vergeben.