Pressemitteilung

Die Neukonzeption der Polizeiseelsorge wird zügig und flächendeckend umgesetzt

Rheinische Kirche besetzt zum 1. Juli 2009 neue Pfarrstellen

  • Nr. 92/2009
  • 20.5.2009
  • 3741 Zeichen

Um den besonderen kirchlichen Dienst der evangelischen Polizeiseelsorge abzusichern und zu verbessern, werden in der rheinischen Kirche ab 1. Juli vier neue Polizeiseelsorgerinnen und -seelsorger ihre Arbeit aufnehmen. Die Landessynode der rheinischen Kirche, das oberste Leitungsgremium, hatte im Januar 2009 eine Neukonzeption der Polizeiseelsorge beschlossen, die die Errichtung der neuen Pfarrstellen auf landeskirchlicher Ebene umfasst. Die Berufung erfolgt für acht Jahre.

Zum Landespfarrer und Inhaber der Pfarrstelle für Polizeiseelsorge in Rheinland-Pfalz auf dem rheinischen Kirchengebiet wurde Reinhard Behnke (51) berufen, bisher Krankenhausseelsorger und Berufsschulpfarrer in Sankt Augustin/Bonn. Bianca van der Heyden (38) übernimmt die Pfarrstelle für Polizeiseelsorge in Düsseldorf mit den Polizeipräsidien Mönchengladbach und Wuppertal und den Landräten Mettmann, Neuss und Viersen. Sie arbeitet zurzeit als Pastorin im Sonderdienst im Kirchenkreis Gladbach-Neuss mit jeweils 50 Prozent des Dienstauftrags für Polizei- und Krankenhausseelsorge. Regina Kulpe von Eckardstein (55), zurzeit in einer Pfarrstelle mit besonderem Auftrag als Polizeiseelsorgerin in Köln beschäftigt, wird in die Landespfarrstelle für das Polizeipräsidiums Köln berufen. Folkhard Werth (49), zurzeit Berufsschulpfarrer in Düren, wechselt in die vierte Pfarrstelle für Polizeiseelsorge in Essen mit den Polizeipräsidien Duisburg, Krefeld und Oberhausen und den Landräten Kleve und Wesel. Pfarrerin Christine Unrath (49) über nimmt die Landespfarrstelle für Polizeiseelsorge im Saarland.

Die Einführung der neuen Polizeiseelsorgerinnen und -seelsorger erfolgt am Dienstag, 30. Juni 2009, 15 Uhr, in der Johanneskirche, Martin-Luther-Platz, Düsseldorf, durch Vizepräses Petra Bosse-Huber.

Seit mehr als 40 Jahren arbeiten Polizeipfarreinnen und -pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland vertrauensvoll mit den Polizeien in Nordrhein-Westfalen, Pheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland zusammen. Sie begleiten die Polizeibeamtinnen und -beamten in ihrem Dienstalltag, bei Großeinsätzen und in Extremsituationen und unterstützen sie im Umgang mit den immer wiederkehrenden Erfahrungen von Tod, Leid, Gewalt und Schuld. Außerdem bieten sie in der polizeilichen Aus- und Fortbildung das Fach Berufsethik an, laden zu besonderen Andachten und Gottesdiensten bei der Polizei ein und vermitteln in gesellschaftlichen Konflikten, z.B. bei Demonstrationen (oder Amokläufen.)

Mit der Besetzung der Pfarrstellen wird die Neukonzeption der Polizeiseelsorge zügig umgesetzt werden. Bisher war die Polizeiseelsorge auf kreiskirchlicher Ebene angesiedelt, in Zukunft wird sie – wie in allen anderen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als landeskirchliche Aufgabe gestaltet. Das bedeutet, dass Personalplanung und Finanzierung auf Seiten der Kirche besser koordiniert werden können. Im Wesentlichen ermöglicht diese Veränderung der Organisationsstruktur eine stärkere Verlässlichkeit des Dienstes durch Kontinuität in der Stellenbesetzung und eine flächendeckende Versorgung (Personalschlüssel: 6.000 Polizistinnen und Polizisten auf eine Pfarrstelle, im Bereich Rheinland-Pfalz sind es auf dem rheinischen Gebiet 4200). Insgesamt wurden für die mehr als 30.000 Polizeibeamtinnen und -beamte auf dem rheinischen Kirchengebiet 5,05 Landespfarrstellen neu errichtet. Die Zuständigkeitsgebiete der Stelleninhaber orientieren sich erstmals an den Behörden- und Landesgrenzen, die mit den Grenzen der Kirchenkreise kaum übereinstimmen.