Pressemitteilung

Auslandseinsätze gehen auch an der Seele nicht spurlos vorbei

Matthias Heimer neuer Leitender Militärdekan für Nordrhein-Westfalen:

  • 15.1.2004


Die steigende Zahl und die Dauer der Auslandseinsätze der Bundeswehr stellt die Militärseelsorge vor immer größere Herausforderungen: „Die lange Trennung von Familie, Partnerinnen und Partner, die Konfrontation mit fremden Kulturen und die zunehmende Gefährlichkeit der Missionen belastet nicht nur die Soldatinnen und Soldaten enorm“, resümierte Pfarrer Matthias Heimer heute am Rande der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr. Auch die Militärseelsorger, die die deutschen Truppen ins Ausland begleiten, müssten für die gewachsenen Anforderungen gestärkt und weitergebildet werden, erklärte der
46-jährige Theologe, der seit 1. Januar 2004 als neuer Leitender Militärdekan für die insgesamt 14 Militärseelsorger und eine –seelsorgerin in Nordrhein-Westfalen zuständig ist.


„Schon im Dienst als ,normaler‘ Standortpfarrer in einer hiesigen Kaserne begleiten wir Menschen in mitunter quälenden persönlichen Lebenssituationen. Hier in der Heimat können sich die Pfarrerin und die Pfarrer Hilfe, Rat und Unterstützung bei Kolleginnen und Kollegen holen“, so Heimer, „aber im Kosovo oder in Afghanistan fehlt uns Seelsorgern dieser eigene Rückhalt. Dabei müssen auch wir ,auftanken‘ können, um selbst hilfreiche Ansprechpartner für die Soldatinnen und Soldaten zu bleiben. Das habe ich während meines sechsmonatigen Auslandseinsatz im Kosovo selbst erfahren“. An dieser Stelle wolle er in seinem neuen Amt als Vorgesetzter und Seelsorger der Standortpfarrer in NRW neue Möglichkeiten der Zurüstung entwickeln.


Bevor Matthias Heimer zum Jahresbeginn das Amt als Nachfolger von Dr. Ulrich von den Steinen übernommen hat, war er seit 1998 Standortpfarrer im Verteidigungsministerium auf der Hardthöhe in Bonn. Nach dem Studium in Wuppertal und Bonn absolvierte der Vater eines 17-jährigen Sohnes Vikariat und Hilfsdienst in Bonn und Bornheim, ehe er als Gemeindepfarrer 1987 nach Wuppertal-Nächstebreck ging. Er ist nun einer von acht Leitenden Militärdekanen in Deutschland. Pfarrer Heimer ist für fünf Jahre ins Amt berufen.