Pressemitteilung

„Wir müssen nicht den Himmel auf Erden schaffen!“

Präses Nikolaus Schneider in der Himmelfahrts-Predigt:

  • 19.5.2004


Achtung: Sperrfrist Donnerstag, 20. Mai 2004 (Christi Himmelfahrt), 6 Uhr


In seiner Predigt zu Christi Himmelfahrt ermutigt Präses Nikolaus Schneider die Menschen zum Vertrauen auf Gott: „Gottes Himmel ist Grund, Weggeleit und Zukunftshoffnung für unsere Erde.“ Der Himmel, in den nach der Apostelgeschichte Jesus Christus 40 Tage nach Ostern vor den Augen seiner Jünger aufgenommen wurde, sei Gottes Reich und dürfe nicht „verweltlicht“ werden, so der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland beim Feiertagsgottesdienst in der Düsseldorfer Auferstehungskirche (Donnerstag, 20. Mai 2004, 10 Uhr). „Wenn es für unser Denken und für unseren Glauben keinen ,jenseitigen‘ Himmel, also keinen Himmel außerhalb unseres Weltsystems und unserer Weltgeschichte mehr gibt, dann ist – wie Paulus es formuliert – unser Glaube ,umsonst‘. Wenn wir alles, was wir denken, planen, träumen und gestalten nur von uns selbst und unserer diesseitigen Welt erwarten, dann bleibt uns nur eine von den Realitäten erzeugte Hoffnungslosigkeit oder eine von Illusionen genährte Selbstüberschätzung.“


Zwei Verheißungen, so der oberste Repräsentant der mit rund drei Millionen Mitgliedern zweitgrößten deutschen Landeskirche, hätten die Jünger als „Abschiedsgeschenke“ bei der Himmelfahrt Jesu bekommen: den Heiligen Geist als Kraft und Begleitung für das Leben und die Ankündigung der Wiederkehr Jesu als Hoffnung für diese Welt. Nikolaus Schneider wörtlich: „Deshalb sind wir auch angesichts der Realitäten unserer Welt nicht der Hoffnungslosigkeit ausgeliefert.“ Gottes Geist wolle die Menschen trösten, aufrichten und dazu bewegen, dem zerstörerischen Handeln in der Welt entgegen zu treten. Dies, so der Präses, sei ein „Gruß“ des Himmels in unsere Welt: „Wie und was also ist der Himmel, der Jesus, den Lebendigen, beherbergt, bis er wiederkommen wird am Ende dieser Weltzeit? Der Himmel ist das Reich Gottes, das die Begrenztheiten unseres Lebens und unserer Erdenreiche sprengt und übersteigt. Wir können und müssen den Himmel nicht in unserer Person verkörpern. Wir können und müssen das Himmelreich nicht auf unserer Erde und in unseren Gemeinschaften schaffen. Aber Gottes Geist und Kraft machen uns zu Zeugen für das Himmelreich.“