Pressemitteilung

Bischof Huber und Präses Schneider erinnern an sozialethische Traditionen

Sozialer Protestantismus gestern und heute

  • 8.11.2004


Die Fragen nach einer sozial gerechten Gestaltung der Gesellschaft haben in der Evangelischen Kirche im Rheinland eine lange Tradition. Vor 100 Jahren wurde der Velberter Unternehmer Friedrich Karrenberg geboren. Mit grundlegenden Arbeiten zur Wirtschaftsordung leistete er maßgebliche Beiträge für den Zusatz „sozial“ zur damals aufgebauten Marktwirtschaft. In Anknüpfung an diese Tradition lädt die rheinische Kirche zu einer Veranstaltung ein mit dem Titel


„Sozialer Protestantismus gestern und heute –
100 Jahre Friedrich Karrenberg und 50 Jahre Evangelisches Soziallexikon“
am Mittwoch, 17. November 2004 (Buß- und Bettag), 11 bis 16 Uhr,
im Landeskirchenamt,
Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf.


Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr mit der Begrüßung durch Prof. Dr. Martin Honecker, Herausgeber des Evangelischen Soziallexikons. Es folgt um 11.15 Uhr das Grußwort von Präses Nikolaus Schneider zur Sozialethischen Tradition in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, hält ab 11.30 Uhr den Festvortrag mit dem Titel „Soziale Gerechtigkeit im Wandel der Geschichte“. Anschließend spricht Walter Haas, DGB-Bezirksvorsteher NRW, ein Grußwort.


Nach der Mittagspause (13 bis 14 Uhr, mit Imbiss) erörtern Vertreter von Arbeitgebern, Gewerkschaften und evangelischer Kirche in einer Podiumsdiskussion von 14 bis 16 Uhr die Thematik „Soziale Gerechtigkeit – Perspektiven für den Sozialstaat unter den Herausforderungen der Gegenwart“. An der Diskussion werden teilnehmen: Horst Dahlhaus, Herausgeber des Evangelischen Soziallexikons, Dr. Jochen Kirchhoff, Ehrenpräsident der Arbeitgeberverbände NRW, Dr. Jürgen Schmitter, DGB-Landesbezirk NRW und Dr. Rainer Meusel, Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT). Die Moderation übernimmt Pfarrer PD Dr. Jörg Hübner.


Dr. Karrenberg, dem die Veranstaltung gewidmet ist, gehörte zu denen, die der Sozialethik zu Profil und Ansehen verhalfen. Er war Mitbegründer des Sozialethischen Ausschusses der rheinischen Kirche, dessen Vorsitz er jahrelang inne hatte, und er war nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung. In der EKD war er langjähriger Vorsitzender der Kammer für soziale Verantwortung, wo er maßgeblich an der Erarbeitung kirchlicher Stellungnahmen, z.B. zu Mitbestimmungs- und Eigentumsfragen, mitgewirkt hat. Karrenbergs besonderes Anliegen war es, evangelische Positionen in der öffentlichen Debatte zu profilieren und sachkundig zur Geltung zu bringen. Diesem Ziel diente auch die Veröffentlichung des Evangelischen Soziallexikons. Die erste Auflage erschien 1954, in Auftrag gegeben vom DEKT und herausgegeben von Karrenberg selbst.