Pressemitteilung

Islamischer Religionsunterricht als Chance für die Integration

Präses Schneider und Ministerpräsident Steinbrück auf Schulbesuch

  • 2.12.2004


Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat sein Eintreten für islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen bekräftigt. Gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück besuchte der Präses heute morgen eine Schulstunde „Islamische Unterweisung“ an der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh. Die beiden diskutierten anschließend mit Schülern und Lehrern. Dabei unterstrich der oberste Repräsentant der zweitgrößten deutschen Landeskirche: „Ein solcher Unterricht kann ein wichtiger Baustein in der Integration sein, wenn er nicht nur das Wesen des eigenen Glaubens erklärt, sondern auch das in den Blick nimmt, was andere Religionen und Konfessionen glauben – so wie es der evangelische Religionsunterricht selbstverständlich tut.“ Für einen islamischen Unterricht sei es aber unerlässlich, dass er nach festgelegten, staatlich kontrollierten Lehrplänen erteilt werde: „Von Lehrkräften, die an deutschen Universitäten ausgebildet sein müssten“, so Schneider. Unterrichtssprache müsse Deutsch sein.



Sein Werben – auch bei den Muslimen – für diese Art des Unterrichts erklärt Präses Schneider so: „Ich muss wissen, was das Wesen meines Glaubens ausmacht. Ich muss wissen, was andere Religionen und Konfessionen glauben. Ich muss meine eigenen und die fremden kulturellen wie religiösen Wurzeln kennen, um tolerant mit dem umgehen zu können, was mir selbst fremd ist. Evangelischer Religionsunterricht macht dies vor. Islam-Unterricht, der nicht nur sprachlich abgeschottet in Hinterzimmern der Moscheen stattfindet, schürt durch seine fehlende Transparenz und Kontrolle Angst. Er behindert Integration, Offenheit, Verständnis und Vertrauen.


Das kann sich eine Gesellschaft nicht leisten.“