Pressemitteilung

Können einmal zerschlagene Strukturen wieder aufgebaut werden?

NRW-Landtag beschloss neues Gesetz zur Kinder- und Jugendarbeit

  • 6.10.2004

Mit Skepsis blickt Oberkirchenrat Harald Bewersdorff auf das Gesetz zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, das der nordrhein-westfälische Landtag heute mit den Stimmen von SPD und Grünen verabschiedet hat. Darin werden für die Jahre 2006 bis 2010 jährlich 96 Millionen Euro für diese Arbeit festgeschrieben. Damit, so der Leiter der Abteilung Erziehung und Bildung der Evangelischen Kirche im Rheinland, kehre das Land zwar erfreulicherweise zum Förderniveau des Jahres 2003 zurück, doch die Kürzungen im Landesjugendplan für 2004 und 2005, von denen die Landesregierung nicht abrücken will, hätten schon großen Schaden angerichtet: „Wir sind in Sorge, ob die Infrastruktur, die in diesem Jahr durch die Kürzungen zerschlagen worden ist, wieder aufgebaut werden kann“, sagte Bewersdorff am Nachmittag in Düsseldorf.
In diesem Jahr war der Landesjugendplan auf 80 Millionen Euro zusammengestrichen worden. Für 2005 sind sogar nur 75 Millionen Euro im Landesetat vorgesehen. Kirchen und Jugendverbände hatten den Landtag mit einer erfolgreichen Volksinitiative gezwungen, sich mit der dauerhaften Sicherung der Kinder- und Jugendarbeit zu befassen. Die jetzt getroffene Regelung ist nach Ansicht von Oberkirchenrat Harald Bewersdorff nur bedingt befriedigend: „Dass es nicht zu einer Revision der Kürzungen gereicht hat, ist bedauerlich, zumal sich ja gerade die NRW-Landesregierung eigentlich immer damit schmückt, Jugendlichen etwas Gutes zu tun.“ Dieser wechselhafte Umgang mit der Kinder- und Jugendarbeit sei aber auch ein politisch eindeutiges Signal.