Pressemitteilung

Vizepräses fragt: „Wer lässt sich schon gerne aufs Kreuz legen?“

Christoph Pistorius im Videoclip zum morgigen Karfreitag

  • Nr. 70/2014
  • 17.4.2014
  • 2228 Zeichen

„Wer lässt sich schon gerne aufs Kreuz legen?“ Das fragt Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland in seinem Videobeitrag zum morgigen Karfreitag, an dem Christinnen und Christen der Kreuzigung Jesu gedenken. Ohnmacht und Hilflosigkeit, Leid und Schmerz, Einsamkeit und unbeantwortetes Fragen nach dem Warum seien Erfahrungen, „um die wir ganz gerne einen Bogen machen“, so der 52-jährige Theologe in dem kurzen Film, der auf einem Friedhof gedreht wurde – auch ein Ort menschlicher Leid- und Trauererfahrungen.

„Wir feiern an Karfreitag, dass Gott diesen Erfahrungen nicht ausgewichen ist.“ Gott sei in Jesus Christus Mensch geworden und sei in ihm selbst ans Kreuz geschlagen worden. „Gut dass Jesus Christus sich hat aufs Kreuz legen lassen“, unterstreicht Christoph Pistorius in dem knapp dreiminütigen Video. In Christus habe sich Gott selbst auf die Erfahrungen festlegen lassen, „die uns Menschen beschweren und belasten“. Das lasse ihn einerseits danach fragen, warum Menschen einander Leid zufügen. Dass Gott selbst den schweren Erfahrungen menschlichen Lebens nicht ausgewichen sei, sei für ihn aber andererseits auch „Trost und Hoffnung in den eigenen Karfreitagserfahrungen“, sagt der rheinische Vizepräses: „Und es lässt mich sehnend den Blick richten auf den Ostermorgen, an dem die Auferstehung als Wirklichkeit Gottes erfahrbar wird.“

Anzusehen ist der Videobeitrag von Christoph Pistorius im Präsesblog der Evangelischen Kirche im Rheinland unter: http://praesesblog.ekir.de/?p=2372

Was ist eigentlich Karfreitag?

Am Karfreitag – dieses Jahr am 18. April – gedenkt die Kirche der Kreuzigung und des Sterbens Jesu Christi. Der Tag steht ganz im Zeichen der Trauer, was auch der Name anzeigt: Das Althochdeutsche „Kara“ bedeutet „Klage“. In den Gottesdiensten schweigen an diesem Tag in der Regel Glocken und Orgel, und auch auf Blumen und anderen Schmuck wird verzichtet. Der Karfreitag ist ein stiller Feiertag, an dem nicht nur die Kirchen innehalten; auch im gesellschaftlichen Leben sind besondere Einschränkungen zu beachten.