Pressemitteilung

„Er war ein unverwechselbarer Prediger des Evangeliums“

Präses Schneider zum zehnjährigen Todestag von Peter Beier

  • Nr. 172/2006
  • 8.11.2006
  • 2002 Zeichen

Kurz vor Vollendung seines 62. Lebensjahres starb Peter Beier, seit 1989 Präses der rheinischen Kirche, am Morgen des 10. November 1996 völlig überraschend an den Folgen eines Herzinfarkts. Bis heute ist er den Menschen weit über seine Landeskirche hinaus im Gedächtnis – als kluger und mutiger Theologe, als unerschrockener und streitbarer rheinischer Pfarrer und als profilierter Prediger. „Kontroversen scheute er nicht. Aber er fand immer die richtigen Worte, auch für die, die seinen Trost und seinen Rat brauchten“, so Präses Nikolaus Schneider, langjähriger Weggefährte und Freund des Verstorbenen.
„Mit seiner ihm eigenen menschlichen und theologischen Autorität war er ein unverwechselbarer Prediger des Evangeliums, für jeden Einzelnen aber auch ein einfühlsamer Seelsorger“, so Schneider weiter. Beier habe sich in sozialen Fragen, wie z.B. in der Steinkohlekrise, in der Ökumene, in der  Friedensfrage und im Dialog mit Israel engagiert wie kein anderer. Das Thema Europa lag ihm besonders am Herzen: Auf seine Initiative hin errichtete zunächst die Evangelische Kirche im Rheinland ein evangelisches Büro in Brüssel, das später die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) übernahm. Außerdem wurde eine Euregio-Pfarrstelle im Grenzgebiet Deutschland-Belgien geschaffen. 
Schneider betonte, dass Peter Beier aber ebenso den theologischen Diskurs vorangetrieben habe. Das Kreuz Christi sei Mittelpunkt seines Denkens gewesen – nicht als abstrakte Größe, sondern verwirklicht durch Gerechtigkeit und Frieden in der Welt und durch die Zusammenführung der protestantischen Kirchen in Europa. „An seinem zehnten Todestag denken wir mit besonderem Wehmut an ihn und danken Gott für das, was er uns mit all seiner Entschiedenheit und seinem Glauben mit auf den Weg gegeben hat: Dass man das ‚liebe Evangelium‘, wie er es nannte, lieben und leben kann.“