Pressemitteilung

Kirchen droht die Schließung

NRW-Sparkurs gefährdet Denkmalschutz:

  • 17.10.2001


Vor massiven Einsparungen bei der Erhaltung historischer Kirchengebäude warnen die Beauftragten für kirchliche Denkmalpflege der Evangelischen Kirche im Rheinland und von Westfalen. Nach ihren Berechnungen sind im NRW-Haushaltsentwurf 2002 im Vergleich zum Haushaltsjahr 2001 drastische Mittel-kürzungen von 20 bis 25 Prozent vorgesehen. Ausgenommen seien lediglich einige Großprojekte wie der Aachener und der Kölner Dom sowie die Soester Wiesenkirche. Sollte die Förderung für andere Projekte nicht angehoben werden, müssten einige Kirchen, die vielerorts als Wahrzeichen das Stadtbild prägen, wegen Baufälligkeit geschlossen werden.


Die Denkmalschützer fordern eine Anhebung der Fördermittel bzw. die Ausweitung der Steuerermäßigungen für private Denkmaleigentümer auch auf kirchliche Träger und schlagen ein Sonderprogramm für Gründerzeitkirchen vor. Dringender Bedarf für Denkmalförderungsmittel in Höhe von rund 25 Millionen Mark wird allein für Kirchen im Gebiet der rheinischen Kirche in Wuppertal (fünf Kirchen), Leverkusen, Mülheim (zwei Kirchen), Duisburg (drei Kirchen), Essen, Solingen, Velbert, Viersen, Oberhausen, Rheydt, Aachen und Düsseldorf (drei Kirchen) angemeldet.


Unterstützt werden die Forderungen von den katholischen Beauftragten für Denkmalpflege, dem Deutschen Gewerkschaftsbund NRW, der Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände NRW sowie dem Landesverkehrsverband Rheinland und dem Städte-Gemeindebund NRW. Auch Verbände des Handwerks und des Baugewerbes haben sich dem Aufruf angeschlossen. Es wird befürchtet, dass gerade kleinere und mittelständische Betriebe vom Rückgang der Denkmalpflege betroffen und Arbeits- und Ausbildungsplätze gefährdet sind.


Über die Einzelheiten der Sparpläne und ihre Folgen informieren wir Sie im Rahmen eines Pressegesprächs


am Montag, 22. Oktober 2001, 11.00 Uhr in der Duisburger Friedenskirche (Unterrichtsraum in der Kirche) 47166 Duisburg-Hamborn, Duisburger Str. 172/174.


Ihre Gesprächspartner werden sein:


Ingmar Behrens, juristischer Referent im Amt des Beauftragten der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen,


Antje Hieronimus, Kirchenoberrechtsrätin im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie


Reinhard Miermeister, Landeskirchenbaudirektor der Evangelischen Kirche von Westfalen.


Angefragt sind ebenfalls Vertreter der katholischen Kirche. Im Anschluss an das Pressegespräch besteht die Möglichkeit zur Ortsbesichtigung dersanierungsbedürftigen Bauschäden in der Friedenskirche Duisburg-Hamborn (incl. Fototermin). Die fachkundige Führung übernehmen Volker Lauterjung, Super-intendent des Kirchenkreises Duisburg-Nord, und Werner Stöfken, Kirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Duisburg-Hamborn.


Die Bauschäden der Friedenskirche in Duisburg-Hamborn sowie der benachbarten Kreuzeskirche in Duisburg-Marxloh wurden von vereidigten Sachverständigen begutachtet und in Bauschadenanalysen festgehalten. Auch für viele andere Kirchen aus der rheinischen, der westfälischen und der lippischen Kirche liegen solche Analysen vor. Sie dokumentieren die dringende Notwendigkeit einzelner Sanierungsmaßnahmen.


Kurze Porträts einiger Beispiele (mit Fotos) finden Sie in den nächsten Tagen im Internet im Anhang zu dieser Pressemitteilung unter www.ekir.de/pressemitteilungen.


Wir bitten Sie, sich für das Pressegespräch und die Führung auf dem beigefügten Anmeldefaxbogen bis zum 19. Oktober anzumelden und freuen uns über Ihr journalistisches Interesse. Eine Wegbeschreibung fügen wir bei.