Pressemitteilung

„hoffen bis zuletzt“ – Nachsorge für Flutopfer

Einladung zum Pressegespräch am 24. März, 10 Uhr

  • Nr. 59
  • 18.3.2005
  • 3225 Zeichen


Nikolaus Schneider, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und Heinz-Josef Vogt als Präsident des DRK-Landesverbandes Nordrhein, stellen am kommenden Donnerstag, 24. März 2005, das gemeinsame Projekt „hoffen bis zuletzt“ der Öffentlichkeit vor. Es wendet sich an Menschen, die nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 in den von der Flutwelle betroffenen Regionen Angehörige vermissen.



Eine solche Situation kann die Betroffenen vor unerwartete und erhebliche Probleme stellen. Inmitten der immensen psychischen Belastung zwischen Bangen und Hoffen, Ungewissheit, Ohnmachtsgefühlen und unbewältigter Trauer, ergeben sich Schwierigkeiten, den „normalen“ Alltag zu bewältigen: Gehaltsstornierungen, fehlende Versicherungsleistungen, Mietforderungen, fehlende (Bank-)Vollmachten, Kreditzinsen können zusätzliche Sorgen bereiten. Um den Betroffenen in dieser schwierigen Lage zu helfen, bieten die Evangelische Notfallseelsorge und das Deutsche Rote Kreuz Angehörigentreffen auf regionaler Ebene an, die helfen sollen, Orientierung zu finden.



In regionaler Nähe zu ihren Wohnorten werden die Angehörigen von Vermissten zu Treffen eingeladen, bei denen Fachleute der Polizei, der Versicherungen und andere Experten Informationen weitergeben. Die Treffen werden von einem Mitglied der Kriseninterventionsteams des DRK, einer Notfallseelsorgerin oder einem Notfallseelsorger sowie einer psychologischen Fachkraft gemeinsam geleitet. Für den Jahrestag des Seebebens ist eine besondere Würdigung geplant. Die Vorbereitungen für diesen Tag bieten den Betroffenen Rituale des Abschieds an, die helfen sollen, das Leid des Ereignisses und die Erinnerung an das Geschehen in ein zwar enorm leidvolles, aber doch heilsames Gedenken einzubetten.



Die Initiative zum Projekt „hoffen bis zuletzt“ wendet sich den Vermissenden zu. In Nordrhein-Westfalen gelten derzeit ca. 59 Personen als vermisst und von weiteren 30 ist bekannt, dass sie zu Tode gekommen sind. Auch diesen Hinterbliebenen soll eine weitere Betreuung angeboten werden.



Das Deutsche Rote Kreuz und die Notfallseelsorge betreuen und begleiten bundesweit seit Jahren Menschen in Notfallsituationen. Mit zahlreichen regionalen Kooperationen wurden funktionierende Systeme geschaffen, die jetzt zum Wohle der Betroffenen und unter Einbeziehung weiterer Partner eingesetzt werden sollen.



Die ersten Angehörigentreffen, die im Rahmen des Projektes Anfang März in Hamburg und in Stuttgart stattgefunden haben, zeigen, dass das Angebot von den Betroffenen sehr positiv aufgenommen wird. Mit ihrem hohem Informationsbedarf und eigenen Orientierungsbemühungen fühlen sich die Angehörigen in ihren Nöten, Bedürfnissen und Fragen ernst genommen und respektiert und begrüßen sehr die Möglichkeit zum Austausch mit Menschen in vergleichbarer Situation.


Liebe Kolleginnen und Kollegen,



zum


P R E S S E G E S P R Ä C H


mit Präses Schneider und Präsident Vogt


am Donnerstag, 24. März 2005, 10 Uhr,


im Landeskirchenamt, Saal 2, Hans-Böckler-Straße 7, 40476 Düsseldorf,



 


sind Sie herzlich eingeladen.