Pressemitteilung

Präses Schneider sieben Tage vor dem Kirchentag in Köln: „Jetzt kribbelt’s!“

Die gastgebende Evangelische Kirche im Rheinland ist gerüstet

  • Nr. 109 / 2007
  • 30.5.2007
  • 10540 Zeichen

Eine Woche vor Beginn des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Köln zeigte sich Nikolaus Schneider, Präses der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland, voller Vorfreude auf die protestantische Großveranstaltung, zu der mehr als 100.000 Dauergäste erwartet werden. Bislang sei es bei den Vorbereitungen lebendig und bisweilen sehr kräftig zugegangen, so Schneider. „Jetzt aber wird es von Tag zu Tag schärfer“, meinte er am Vormittag in Anspielung auf die Kirchentagslosung. Sein persönliches Gefühl: „Jetzt kribbelt’s!“

Jetzt kann es losgehen!“ erklärte der 59-jährige Theologe vor Journalistinnen und Journalisten im Kölner Domforum: “ Wir freuen uns auf die Gäste, die aus aller Welt nach Köln kommen. Mit dem, was wir auch als rheinische Kirche in die Programmvorbereitung an Gedanken, Arbeit, Phantasie und auch Geld gesteckt haben, kann man sehr zu Recht auf einen interessanten und anregenden Kirchentag hoffen – immer unter der Voraussetzung, dass Gott selbst seinen Segen zu unserem Tun und Lassen gibt.“

Ein besonderer Dank an die katholischen Geschwister

Sein besonderer Dank galt der katholischen Kirche. „Die römisch-katholischen Geschwister empfangen uns mit offenen Armen, Kirchen, Gemeindehäusern und Gästebetten. Das ist nicht selbstverständlich, und dafür danke ich der katholischen Kirche in der Stadt Köln, an der Spitze Herrn Stadtdechant Johannes Bastgen herzlich“, sagte Präses Schneider. Die herzliche Gastfreundschaft der katholischen Geschwister werde auch die Atmosphäre des Kirchentags beeinflussen. Auf die Dialogbibelarbeit und den ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom mit Joachim Kardinal Meisner freue er sich sehr.

Vom 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln erwarte er vor allem Orientierung für das Leben Einzelner, aber auch für die Gestaltung des Zusammenlebens der Menschen auf der Erde: „Darum bitte ich Gott, dass wir im Hören auf sein Wort lernen, schärfer zu trennen zwischen dem, was uns und unseren Mitmenschen zum Segen wird, und dem, was uns leblos und lieblos werden lässt“, so Nikolaus Schneider – und diese Botschaft wolle man auch nach Heiligendamm weitersagen, wo nahezu zeitgleich der G8-Gipfel stattfindet.

Nach Angaben von Landeskirchenrätin Elke Wieja und Pfarrer Joachim Lenz, dem Beauftragten der rheinischen Kirche für den Kirchentag, ist die Gastgeberin gut gerüstet: „Jetzt kribbelt’s noch, aber in einer Woche wird’s mächtig brummen. Dafür haben viele Menschen jahrelang hart, aber mit Freude gearbeitet“, so Lenz. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat zahlreiche eigene Projekte für den Kirchentag vorbereitet.

Die Projekte der Evangelischen Kirche im Rheinland im Überblick:

  • Für rund 250 Jugendliche und junge Erwachsene u.a. aus den Partnerkirchen der rheinischen Kirche beginnt der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag schon am Freitag, 1. Juni 2007: Die 16- bis 25-Jährigen sind zu einem Internationalen Jugendcamp eingeladen. Im Mittelpunkt stehen internationale Begegnungen, gemeinsames Reden und Lernen, Nachdenken und Feiern – im Zelt, bei Aktionen, in der Stadt, beim Gottesdienst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in einem Zeltdorf unweit des Kölner Tanzbrunnens im Jugendpark untergebracht. Details unter www.kirchentag.de/jugendcamp. Den Vorsitz der Projektleitung hat der Kölner Stadtsuperintendent Ernst Fey inne.
  • Schon ab Samstag, 2. Juni 2007, präsentiert sich die gastgebende Landeskirche mit einem Pavillon vor dem Hauptbahnhof. Bis zum Beginn des Kirchentags wird dort mit einem ebenso unterhaltenden wie geistlichen Programm bei den Kölnerinnen und Kölnern für die (Tages-)Teilnahme beim DEKT geworben. Ab Mittwoch, 6. Juni 2007, ist der Pavillon dann zentrale Servicestelle für Kirchentagsbesucherinnen und -besucher und zugleich Ort für Tagzeitengebete, Musik und Interviews. Dreh- und Angelpunkt des „Auftritts“ der Evangelischen Kirche im Rheinland wird aber sein, dass unter der Überschrift „Vom offenen Himmel erzählen“ dort Menschen öffentlich auf einer „wandelnden Kanzel“ von ihrem Glauben, von Begegnungen mit Gott berichten können. Ansprechpartner für das Programm dort: Pressesprecher Jens Peter Iven.
  • Diverse Mitmach-Aktionen für Schülerinnen und Schüler führen schon seit Monaten hin zum Kirchentag: So sind im Rahmen eines Kunstprojekts an Schulen im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland seit September 2006 Fahnen gestaltet worden, die im Zentrum Jugend am Tanzbrunnen (siehe unten) präsentiert werden. Außerdem hat die rheinische Kirche einen Kurzgeschichten-Wettbewerb unter der Überschrift „Der 7. Tag“ und einen Wettbewerb für Videoclips („BibelCuts“) zur Kirchentagslosung ausgeschrieben. Sehenswert auch die Ausstellung von 40 Stühlen, die Menschen mit Behinderungen in einer Kunstaktion gestaltet haben. Projektleiter für diesen Bereich ist Oberkirchenrat
    i. R. Harald Bewersdorff.
  • „Kinder im Zentrum“ – so heißt das eigene Angebot für Fünf- bis Zwölfjährige beim Kirchentag unter Federführung der Gastgeberin; und das ist auch Programm. An gleich drei Orten ist das Programm in der Innenstadt beheimatet: in der (katholischen) Kirche Groß St. Martin, im und am Museum für angewandte Kunst und am Rheinufer am Fuße der Philharmonietreppe (Heinrich-Böll-Platz). Spirituelles, Spiel und Sport, Aktionen zum Mitmachen oder zum Erleben sind zu einem abwechslungsreichen Programm zusammengestellt worden. Den Vorsitz der Projektleitung hat Landespfarrer Rüdiger Maschwitz, der in der rheinischen Kirche für die Kindergottesdienstarbeit zuständig ist. Mehr: www.kirchentag.de/kiz
  • Das Zentrum Jugend am Tanzbrunnen bietet von Mittwoch- bis Samstagabend Diskussionen, Workshops, Präsentationen, Konzerte, Spiel- und Bewegungsangebote. Vorsitzender der Projektleitung für dieses Angebot, das maßgeblich vom Amt für Jugendarbeit der rheinischen Kirche vorbereitet wird, ist Landesjugendpfarrer Rüdiger Breer. Auch das bereits erwähnte Internationale Jugendcamp wird mit den Angeboten des Zentrums Jugend verknüpft.
  • In der vom DEKT veranstalteten Themenhalle „Europa in der Welt“ wird auch die Rolle des Protestantismus‘ mit seinen vielfältigen Traditionen und Ausprägungen zur Sprache gebracht. Hier präsentieren sich alle(!) europäischen Partnerkirchen der gastgebenden Landeskirche auf einem thematischen „Marktplatz“ mit dem klangvollen und beziehungsreichen Namen Rom. Als Ergänzung zum Hauptprogramm der Themenhalle wird z. B. ein europäisches Feierabendmahl gestaltet. Vorsitzender der Projektleitung ist Kirchenrat Pfarrer Hans-Peter Friedrich aus der Ökumeneabteilung des Landeskirchenamtes.
  • Vorträge, Ausstellungen, Gottesdienste und vor allem Workshopangebote prägen das Zentrum Liebe. Im Begegnungszentrum in der Kartäuserkirche geht es um Liebe vielfältiger Form: Liebe zum Kind, Liebespaare, Liebe in der Familie, Liebe und Alter, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Den Vorsitz der Projektleitung hat der Kölner Superintendent Rolf Domning.
  • Zum 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln strömt das Rheinland zusammen – und das im Wortsinn: In den 44 Kirchenkreisen zwischen Emmerich und Saarbrücken wurden Fässer mit Wasser aus der jeweiligen Region gefüllt, die dann Teil einer Kunstaktion und Präsentation rund um die Eröffnung des DEKT am 6. Juni 2007 sein werden. Den Vorsitz der Projektleitung hat Pfarrer Joachim Knitter (Siegburg). Das 45. Fass füllen der Präses und Mitglieder der Kirchenleitung übrigens am Montag, 4. Juni 2007, um 14.30 Uhr an der Kapelle des Theologischen Zentrums in Wuppertal im Rahmen eines Fototermins. Dabei wird Nikolaus Schneider von der Wuppertaler Berufsfeuerwehr und einer örtlichen Notfallseelsorgerin unterstützt (vgl. Pressemitteilung 106/2007).
  • Der Heumarkt ist Standort von Diakonie-Bühne und Diakonie-Meile anlässlich des Kirchentags. Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland stellt seine Arbeit und seine sozialpolitischen Themen in Bibelarbeiten, Diskussionen, Präsentationen und Kulturangeboten vor. Den Vorsitz der Projektleitung hat der Direktor der rheinischen Diakonie, Dr. Uwe Becker.
  • Das Kunst- und Kulturprogramm der Landeskirche zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln hat ein eigener Beirat unter dem Vorsitz von Altpräses Manfred Kock erarbeitet. Dabei ist ein umfangreiches Musik-, Ausstellungs-, Performance- und Filmprogramm entstanden. Mehr Informationen dazu im Internet unter www.kirchentag.de/kunst.
  • Der traditionelle Abend der Begegnung zum Auftakt der Großveranstaltung am Mittwoch, 6. Juni 2007, (nach den Eröffnungsgottesdiensten) steht unter der einladenden Überschrift „Da simmer dabei!“ Die Evangelische Kirche im Rheinland heißt damit die deutschen und internationalen Gäste mit einem großen Straßenfest in der Kölner Innenstadt herzlich willkommen. Mit Programm auf 15 Bühnen und mit vielseitigen Mitmachaktionen präsentieren sich die verschiedenen Regionen der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Selbstverständlich werden die Besucherinnen und Besucher auch probieren können, was das Rheinland zwischen Niederrhein und Saarland kulinarisch zu bieten hat. Zu diesem Abend werden bis zu 400.000 Gäste erwartet. Und zum Abendsegen am Rhein wird an der Hohenzollernbrücke ein riesiger Fisch, ein uraltes Symbol der Christenheit, als Lichtinstallation erstrahlen. Den Vorsitz der Projektleitung hat Ute Dornbach-Nensel vom rheinischen Landesausschuss für den Kirchentag. Details im Internet unter: www.kirchentag.de/adb.

Über diese Großprojekte hinaus kommen viele weitere Beiträge hinzu, die den
31. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2007 in Köln „lebendig und kräftig und rheinisch“ machen werden: Bibelarbeiten, Gottesdienste, Musik, Theater, Kleinkunst, Präsentationen auf dem Markt der Möglichkeiten, Betreuung in Privat- und Gemeinschaftsquartieren, Gute-Nacht-Cafés u.v.m.

Weitere Informationen im Internet unter www.ekir.de/kirchentag