Pressemitteilung

Vizepräses führte neuen Vorstand der kreuznacher diakonie ein

Einsatz für Schwache und Bedürftige bringt Leben aus der Fülle

  • Nr. 41/2012
  • 24.2.2012
  • 3566 Zeichen

Die besondere Bedeutung diakonischer Arbeit hat die Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber, heute in Bad Kreuznach betont: „Wenn die Gesellschaft und die Kirche sich konsequent den Bedürftigen und den Schwachen zuwenden, werden sie aus der Fülle leben“, sagte die Theologin in einer Auslegeung von Versen aus dem biblischen Buch des Propheten Jesaja. In Bad Kreuznach führte Vizepräses Bosse-Huber Pfarrer Wolfgang Baumann als Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie offiziell in sein Amt ein. Seinen Dienst als Theologe im Vorstand der diakonischen Einrichtung hatte der 53-Jährige bereits am 1. Januar 2012 angetreten. Baumann ist damit Nachfolger von Pfarrer Dietrich Humrich, der in den Ruhestand getreten ist.

Vizepräses Bosse-Huber nahm in ihrer Einführungsansprache Bezug auf Verse aus dem 58. Kapitel des Jesaja-Buches. Dort kritisiert Gott das falsche Fasten des Volkes Israel, das sich in der Zurschaustellung von Frömmigkeit und religiösen Ritualen erschöpft, während gleichzeitig Arme und Schwache in der Gesellschaft unterdrückt und ausgebeutet werden. Darauf antwortet Gott: „Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast. (…) Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Brich dem Hunrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!“ Die Vision, was geschehe, wenn Menschen nach diesem Willen Gottes handelten, werde in wunderbaren Bildern im weiteren Text beschrieben, so Bosse-Huber: „,Du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward, und du sollst heißen: ‚Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne’.“

„Anspruch Gottes ist manchmal auch eine Zumutung“

Ihr gefalle, dass in verschiedenen Bildern beschrieben werde, wie Gott sich ein Leben in Fülle vorstellt, sagte die rheinische Vizepräses. So gebe es „sowohl das Bild der Wasserquelle und des Gartens, das Fülle, Wachstum und Nahrung verspricht, als auch das Bild des Baumeisters, der zerstörte Mauern und Wege wieder herstellt, damit die Menschen wieder da wohnen können, wo lange kein gutes Leben möglich war. Diese Vision enthält eine Herausforderung für uns, die wir in Kirche und Diakonie arbeiten, den Anspruch Gottes, der manchmal auch eine Zumutung ist angesichts der festgefügten Strukturen sozialer Not und Ungerechtigkeit in unserem Land und in der Welt.“ Gleichzeitig beinhalte die große Vision Gottes auch den Zuspruch: „Das ist es, was ich mir für euch und alle Menschen wünsche. Das ist das Leben in Fülle, im umfassenden Frieden, das für euch möglich ist“, sagte Petra Bosse-Huber. Dem neuen theologischen Vorstand der kreuznacher diakonie gab sie mit auf den Weg: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie als Theologe im Vorstand weiterhin segensreich Ihre Gaben, Ihre Erfahrung und Ihre Leidenschaft für die Menschen in der kreuznacher diakonie einbringen werden. Mögen Sie mit Gottes Hilfe und in Zusammenarbeit mit vielen Kolleginnen, Kollegen und Mitarbeitenden ein Mensch sein, ,der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne.’“