Pressemitteilung

Präses Rekowski: „Die Kraft von Salz und Licht ist dringend nötig“

4. rheinischer Presbytertag: Gemeinde darf nicht nur für sich leben

  • Nr. 81/2017
  • 24.3.2017
  • 3161 Zeichen

Hilden. Aufgabe von Christinnen und Christen sei es – gut biblisch – Salz und Licht der Welt zu sein, nicht Schmieröl oder Zuckerguss. Das hat Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, am Samstag unterstrichen. Die Salz- und Lichtkraft der Gemeinden sei an verschiedenen Stellen besonders wichtig, unterstrich Rekowski in seiner Predigt anlässlich des 4. Tages rheinischer Presbyterinnen und Presbyter in Hilden: „Wir achten besonders auf die, die ,zurückgelassen werden‘ in unserer Gesellschaft. Auf Kinder, auf Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, auf Fremde und Flüchtlinge, auf die ganz Alten. Wir lassen uns nicht davon abbringen, eine Kultur der Barmherzigkeit zu fordern und sie in unseren Gemeinden zu leben.“

Christenmenschen blieben auch in postfaktischen Zeiten der Wahrheit verpflichtet: „Wir schauen genau hin, wo einfache Lösungen propagiert werden, wir bewerten die Tatsachen und fordern Wahrheit ein. Die Ängste von Menschen vor Überforderung, Überfremdung, Abgehängt-Werden kommen in unseren Gemeinden zur Sprache, aber wir lassen uns nicht von der Angst lähmen oder von Angst unser Handeln bestimmen. In diesen Bereichen ist die Kraft der Gemeinde von Salz und Licht so dringend nötig!“, so Präses Rekowski.

„Ihr seid der Hoffnung Gesicht“

In seiner Predigt zum Abschluss des 4. Tages rheinischer Presbyterinnen und Presbyter legte Rekowski einen Abschnitt aus dem Matthäus-Evangelium aus, in dem Jesus seinen Jünger sagt, sie seien das Salz der Erde und das Licht der Welt. Das Bild lasse keinen Zweifel, sagte der Präses: „Salz ist nicht Salz für sich, sondern Würze für die Speise. Licht ist nicht Licht für sich, sondern Orientierungslicht für andere. So sind die Jünger nicht für sich, sondern für die Erde da. So ist die Gemeinde nicht für sich, sondern für die Welt da. Kirche ist Kirche für die Welt, oder sie ist nicht Kirche Jesu Christi. Eine Gemeinde, die nur für sich lebt, ist ein Ding der Unmöglichkeit.“ Gerade in Zeiten, in denen sich die Gemeinden schwindenden Ressourcen anpassen müssten, bestehe die Gefahr, „dass wir uns nur noch auf das Bedienen des innersten Gemeindezirkels beschränken“. Den Presbyterinnen und Presbytern, die die 704 Gemeinden in der Evangelischen Kirche im Rheinland leiten, komme eine besondere Bedeutung zu, wenn es auch künftig darum gehe, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein.

Um die ehrenamtlichen Mitglieder der Leitungsgremien zu stärken, hatte die rheinische Kirche zum 4. Tag rheinischer Presbyterinnen und Presbyter in das Evangelische Schulzentrum in Hilden eingeladen. Unter der Überschrift „Ihr seid der Hoffnung Gesicht“ ging es an dem Tag, zu dem sich rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet hatten, um Austausch, Information und das Krafttanken. Traditionell findet dieser Tag alle vier Jahre jeweils ein Jahr nach der Presbyteriumswahl statt. Insgesamt gibt es rund 8000 Presbyterinnen und Presbyter in der rheinischen Kirche.