Pressemitteilung

Sterben an EU-Grenze als humanitäre Katastrophe und politische Aufgabe begreifen

Präses Rekowski appelliert auf Malta: Rettungsschiffe auslaufen lassen

  • Nr. 111/2018
  • 18.7.2018
  • 2983 Zeichen

Valletta. Mit der Aufforderung, die in Malta festgesetzten Rettungsschiffe wieder zu Rettungsfahrten auslaufen und das Flugzeug „Moonbird“ zu Aufklärungsflügen starten zu lassen, hat der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Rekowski, seinen Besuch bei Seenotrettungsorganisationen auf Malta beendet. Er forderte die Regierungen und politisch Verantwortlichen in Europa auf, internationales Recht nicht weiter zu brechen, unverzüglich die Kriminalisierung der zivilen Seenotretter zu beenden und das tausendfache Sterben an der südlichen Grenze Europas als humanitäre Katastrophe und politische Aufgabe zu begreifen.

Neben der unverzüglichen Wiederaufnahme der zivilen Seenotrettung sei darüber hinaus auch eine staatliche europäische Seenotrettung aufzubauen. „Wie notwendig die Seenotrettung ist, zeigen die aktuell erschütternden Aufnahmen der Organisation ,open arms‘ von einem zerstörten Flüchtlingsboot mit Toten, aber einer um ihr Leben kämpfenden Überlebenden, von der libyschen Küstenwache offensichtlich zurückgelassen“, sagte der Präses.

Vor maltesischen Medienvertreterinnen und Medienvertretern machte sich der rheinische Präses gestern Abend im Hafen von Valletta erneut für die zivile Seenotrettung stark. „Als Christinnen und Christen, die in Jesus Christus den Bedürftigen, den Flüchtling, den Menschen erkennen, werden wir auch weiter konsequent für Menschlichkeit einstehen“, sagte er in seinem Statement, das mit dem biblischen Satz „Bete und wache“ überschrieben ist. Die evangelische Kirche werde sich deshalb auch weiterhin verstärkt für die Flüchtlinge in Seenot und ihre Retterinnen und Retter einsetzen.

Präses Rekowski war vom 16. bis 18. Juli auf Malta, um sich ein Bild von der Lage der derzeit an ihrem humanitären Einsatz gehinderten Seenotrettungsorganisationen und ihrer Mitarbeitenden zu machen. Mit seinem Besuch bekundete er zugleich die Solidarität der evangelischen Kirche mit denen, die sich auf dem Mittelmeer für die um ihr Leben kämpfenden Flüchtlinge einsetzen, statt einfach wegzusehen. „Flüchtlingen in Seenot zu helfen, fordert nicht nur das internationale Seerecht, sondern ist ein Gebot der Menschlichkeit und der Ebenbildlichkeit Gottes.“

 

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