Pressemitteilung

Präses Rekowski: "Was wir Fremden antun, das tun wir Jesus selbst an"

Christen sind von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit herausgefordert

  • Nr. 126/2013
  • 29.8.2013
  • 2760 Zeichen

„Als Christinnen und Christen sind wir herausgefordert, allen Menschen, die von Rassismus und Gewalt bedroht sind, solidarisch beizustehen.“ Das macht Präses Manfred Rekowski angesichts ausländerfeindlicher und rassistischer Übergriffe u.a. in Berlin und Duisburg deutlich. Die Frage nach dem Umgang mit Fremden führe Christen mitten ins Zentrum des Glaubens: „In jedem Menschen, gleichgültig welcher Hautfarbe, Kultur und Religionszugehörigkeit erkennen wir ein Geschöpf Gottes, dem in gleicher Weise Würde zukommt. Für Jesus wird unser Verhalten gegenüber Fremden gar zum Kriterium für das Heil oder Unheil der Menschen. Was wir Fremden antun, das tun wir Jesus selbst an“, schreibt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland in seinem Blog unter Verweis auf das Matthäusevangelium: http://praesesblog.ekir.de/?p=2060 .

Aus dieser christlichen Überzeugung heraus bitte er alle Beteiligten der Auseinandersetzungen eindringlich, sich zu mäßigen und sich auf den Dialog zu besinnen und alle Anstrengungen zu unternehmen, die dem Miteinander von Einheimischen und Flüchtlingen dienten. Zugleich fordert er die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung dazu auf, die Rahmenbedingungen für menschenwürdige Unterkünfte zu schaffen und Integration zu fördern. „Die jetzige Praxis der Verteilung führt oftmals zu sehr belastenden Situationen in den entsprechenden Stadtteilen. Ungelöste Probleme dürfen aber weder auf dem Rücken der Zuwanderer noch auf dem Rücken der Anwohner ausgetragen werden“, erklärt Rekowski.

Er danke allen, die sich innerhalb und außerhalb der Kirche für die Zuwanderer und Flüchtlinge einsetzten und ermutige alle Kirchengemeinden, aktiv zu einem guten Miteinander beizutragen. Schon jetzt gebe es gute Beispiele: „Ich war vor einigen Wochen im Stadtteil Duisburg-Hochfeld zu Besuch. Dort leben inzwischen viele Menschen aus Bulgarien. Der Stadtteil verändert sich. Das ist nicht unproblematisch. Aber es gibt viele Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen, die sich für das Zusammenleben einsetzen und in Starthilfe für die Neubürger und in Integrationsprojekte investieren. Dieser Einsatz lohnt. Ich bin mir sicher, dass unsere Gesellschaft die nötige Kraft hat, Menschen, die aus katastrophalen Verhältnissen zu uns aufbrechen, eine neue Heimat zu geben. Eine Heimat, in der sie nicht wieder die Erfahrung machen müssen, dass sie angefeindet und ausgestoßen werden, sondern in der sie erfahren, dass sie in ihrer Würde geachtet und als Mitmenschen willkommen sind“ schreibt der rheinische Präses.