Pressemitteilung

Präses Schneider kritisiert angekündigten Stellenabbau bei der „Allianz“

„Private Renditeerwartungen sind nicht das Maß aller Dinge“

  • Nr. 108 / 2006
  • 26.6.2006
  • 1447 Zeichen


Mit Kritik hat Präses Nikolaus Schneider auf die Ankündigung des Allianz-Konzerns reagiert, trotz eines Rekordgewinns von fast 4,5 Milliarden Euro in Deutschland 7.500 Stellen streichen zu wollen. „Private Renditeerwartungen sind nicht das Maß aller Dinge und allen Verhaltens“, kritisierte er am Sonntag Nachmittag in seiner Predigt in der Antoniterkirche in Köln, wo der Versicherungskonzern gleich seinen ganzen Standort mit 1.300 Vollzeitstellen aufgeben will. „Das Wirtschaften in diesem Land, in Europa und auf der Welt braucht dringend einen Ordnungsrahmen, der es zum Dienst für das Leben aller Menschen bestimmt“, so der oberste Repräsentant der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland weiter.



Den Mitarbeitenden der Allianz, die nun von Arbeitslosigkeit bedroht sind, helfe der Geist Gottes auf, „sich nicht auch noch selbst für den möglichen Arbeitsplatzverlust verantwortlich zu machen, ihre Selbstachtung nicht allein aus materiellem Erfolg zu ziehen und ihre Würde zu bewahren. Und so stärkt er auch zum Widerspruch, hilft, sich gegen unverschämte Erpressungen zu wehren; stärkt zum Einsatz für eine andere Geisteslogik: Besitz und Vermögen müssen wieder auch der Allgemeinheit dienen und der gesamten Gesellschaft nützen“, sagte Präses Schneider in dem Gottesdienst, der aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft gefeiert wurde.