Kirchengemeinden in ländlichen Räumen stehen vor besonderen Herausforderungen. Das betrifft nicht nur Themen wie ehrenamtliches Engagement, Digitalisierung und leere Ortskerne, sondern auch die Zukunft von Kirchengebäuden. Der Artikel bietet eine Übersicht zu Publikationen, die sich mit Kirchengebäuden auf dem Lande beschäftigen.
Zeugnis und Dienst im Sozialraum. Sakralraumtransformationen in ländlichen Räumen (Ost-)Deutschlands. Beitrag von Kerstin Menzel zur sozialräumlichen Relevanz von Kirchengebäuden in ländlichen Räumen, erschienen in der Zeitschrift „Die evangelische Diaspora“, Jahrbuch des Gustav-Adolf-Werks, 89. Jahrgang, S. 42-64. Der Beitrag verortet die aktuelle Schrumpfung von Kirche in der Diskussion der europäischen ökumenischen Bewegung um den Begriff der „Diaspora“ und dessen Betonung des gesellschaftlichen Auftrags von Kirche in „Zeugnis“ und „Dienst“, d.h. auch etwa diakonisches Handeln konsequent inkludierend. Anhand von vier Beispielen zeigt Kerstin Menzel, wie eine sozialraumorientierte Kirche auch in der Minderheitensituation ostdeutscher ländlicher Räume im Kontext von Sakralraumtransformation entsteht. Kerstin Menzel engagiert sich in der Forschungsgruppe Sakralraumtransformation Transara.
Land und Leute – die Kirche in unserem Dorf. Broschüre herausgegeben von der Wüstenrot Stiftung, 43 Seiten, bestellbar. Die Wüstenrot Stiftung suchte mit einem Wettbewerb nach Beispielen, wie Kirchen, Klöster und andere kirchliche Gebäude weiterhin als zentrale Orte und Begegnungsräume in kleinen Gemeinden bestehen können. Die vorliegende Broschüre stellt Preisträger und Projekte der engeren Wahl vor.
Stärkung der Dorfgemeinschaft – ein Leitfaden für die zukünftige Erhaltung, Umnutzung und Integration von kirchlichen Gebäuden in die Dorfgemeinschaft. Die Kirche gilt seit jeher als Versammlungsort, der den Menschen ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt. In den vielen kleinen Städten und Gemeinden des Saarlandes boten Kirchengebäude und Gemeindehäuser einen Ort der Versammlung und des sozialen Zusammenhalts. In den letzten Jahrzehnten hat sich das gewohnte Stadtbild und die Bedeutung der Kirche innerhalb der Gesellschaft verändert. Dies wiederum hat Einfluss auf die Gebäudestrukturen der Gemeinde. Der Leitfaden erläutert erste Handlungsschritte zu Möglichkeiten der Umwidmung, Profanierung und weiterer zukünftiger Nutzungsmöglichkeiten und Vorgehensweisen. Herausgegeben hat ihn das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport des Saarlands, erstellt wurde er in Zusammenarbeit mit den Kirchen.
Kirchenumbau. In der dritten Ausgabe des Magazins der Baukultur NRW kommen Menschen aus unterschiedlichen Professionen zu Wort – mit ihren Ideen und Erfahrungen zum Umgang mit leer stehenden Kirchengebäuden und deren Potenzialen. Das Magazin steht als Download zur Verfügung.
Ein neuer Typus Kirche. Hybride öffentliche Räume. Bildeten Kirchen früher noch das Zentrum des Dorf- und Stadtlebens, führen kontinuierlich schwindende Mitgliederzahlen heute dazu, dass sie immer häufiger leer stehen oder sogar schließen müssen. Wie können Kirchengebäude wieder mit Leben gefüllt werden? In Thüringen haben sich seit 2016 unter der Schirmherrschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der IBA Thüringen engagierte Bürger*innen zusammengeschlossen, die mit solidarischen Projekten ihre Kirchen als Orte der Gemeinschaft reaktivieren. Der zweite Band der Reihe StadtLand:Kirche stellt diese ambitionierten Projekte vor, erzählt von ihrem Fortschritt, von Erfolgen und Schwierigkeiten. Mehr zum Thema bietet die Webseite kirchen-aufgeschlossen.de.